Liebe Unterstützer*innen,
vielen Dank für den Zusammenhalt und die motivierenden Solidaritätsbekundungen.
Wir konnten den Stadtrat am vergangenen Mittwoch bei der Vollversammlung leider nicht überzeugen, die Tariferhöhungen auszugleichen. Stattdessen werden im kommenden Jahr die Kammerspiele die Tariferhöhungen tragen müssen. Gegen den Einsatz der Konsolidierungsrücklage wehren sich die Kammerspiele nicht. Es geht vielmehr um damit verbundene strukturelle Kürzungen, die über mehrere Jahre hinweg nicht mehr durch Rücklagen aufgefangen werden können. Die Nicht-Übernahme der Tariferhöhungen durch die Stadt sendet ein fatales Signal in die Bereiche Kultur, Bildung und Soziales.
Wir möchten kurz mitteilen, was in den vergangenen Tagen auf dem Weg zu dieser, wie wir finden, falschen Entscheidung alles noch passiert ist: Durch die ersten 120 Unterschriften der Mitarbeitenden der Münchner Kammerspiele, der Schauburg und der Otto Falckenberg Schule konnten wir viele weitere Unterstützer*innen für das Bündnis gewinnen und haben inzwischen über 3.000 Unterschriften erhalten.
Neben zahlreichen Einzelunterstützer*innen haben sich viele deutschsprachige Theater und verschiedene Netzwerke (Ensemble-Netzwerk, GdBA, ASSITEJ uvm.) dem Bündnis angeschlossen.
Die Freie Szene hat das Bündnis ebenso kräftig unterstützt.
Die Gewerkschaften sind auf unserer Seite.
In die Bereiche Soziales und Bildung haben sich (ge)wichtige Kontakte ergeben.
Trotz der Kürze der Zeit und der fast bundesweiten Sommerferien haben wir sehr starke Signale gesendet und sehr deutliche Solidaritätsbekundungen erhalten. Dank Ihnen!
Auch auf der politischen Ebene hat sich etwas bewegt:
Im Stadtrat hat sich eine Opposition gebildet, die sich für die Übernahme der Tariferhöhungen durch die Stadt ausgesprochen hat. Eine Mehrheit gab es dafür leider nicht. Trotzdem haben Anton Biebl (Kulturreferent) und Florian Roth (Fraktionsvorsitzender Die Grünen – Rosa Liste) ein klares Bekenntnis zu Kunst und Kultur in München und insbesondere zu den Kammerspielen abgegeben. Florian Roth hat deutlich formuliert, dass es sich bei der Nicht-Übernahme der Tariferhöhung durch die Stadt um einen einmaligen Vorgang handeln soll.
Die Presseberichte finden Sie hier: https://kulturbildungsoziales.de/presseschau/
Die SZ schreibt “Über einen Protest, der hierzulande erst der Anfang ist”. Das sehen wir auch so. Es gibt z.B. in Mainz und anderen Städten Anzeichen, dass gravierende Etat-Kürzungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales bevorstehen.
Wie geht’s weiter? Im September werden wir das Bündnis #KulturBildungSoziales stärken und auf mehrere Institutionen und Schultern verteilen. Wir werden neben regionalen Aktionen auch deutschlandweit aktiv werden, um noch mehr Solidarität zu erreichen und Sichtbarkeit zu schaffen.
Unser Zusammenhalt wird im Herbst angesichts der dann bevorstehenden Haushaltsberatungen und angekündigten Kürzungen für das Jahr 2022 erst recht gefragt sein und wir werden wieder handeln!
Herzlichst!
Martín Valdés-Stauber, Mehdi Moradpour, Victoria Fischer, Gina Penzkofer, Katja Vater und die Erstunterzeichner*innen des Eigenbetriebs Münchner Kammerspiele